28. April 2024

Heiligkeit der Ehe

Sag mir, dass dieser Ort hier sicher ist, und alles Gute steht hier still. Und dass das Wort, das du mir heute gibst, morgen noch genauso gilt.

Diese Welt ist schnell und hat verlernt, beständig zu sein. Denn Versuchungen setzen ihre Frist. Doch bitte schwör, dass wenn ich wiederkomm, alles noch beim Alten ist.

aus „Irgendwas bleibt!“ Silbermond

Jede Gemeinschaft, jede Gesellschaft lebt davon, dass man sich auf ein Wort und die Ehrlichkeit eines anderen verlassen kann. Verlässlichkeit stiftet Vertrauen und Sicherheit. Das scheinen derzeit auf weltpolitischer Ebne leider einige zu vergessen und stiften dadurch Unruhe und Unsicherheit.

Mit ihrem Ja-Wort haben sie sich vor Jahren Vertrauen, Sicherheit, einen Halt in einer unruhig und unsicher werdenden Welt geschenkt. Wir Christen glauben, dass Gott „die“ Liebe ist. Er ist die Liebe nicht als Gefühl, sondern durch sein Wesen. Von ihm können wir lernen zu lieben.

Ihn werden wir niemals verstehen, wenn wir nicht lieben. In seine Gemeinschaft kommen wir nur über die Liebe. Die eheliche, menschliche Liebe erzählt uns etwas von Gott.

Wie war Ihre Liebe ganz am Anfang? Denken Sie zurück! Wie, wann, wo und warum haben Sie sich ineinander verliebt? Wie war das kurz vor der Hochzeit? Wer wirklich liebt ist übervoll von Glück und würde in seinem Glück am liebsten die ganze Welt umfassen.

Wer nicht verliebt ist, kann nicht nachvollziehen, warum Verliebte die verrücktesten Dinge auf sich nehmen, um dem anderen die Liebe zu zeigen oder zu beweisen. Wer nicht wirklich liebt, der kann nicht verstehen, warum Liebende lieber selbst sterben würden, als ohnmächtig zusehen zu müssen, wie der andere stirbt.

Wer nicht liebt, versteht nicht, warum Gott Mensch geworden ist und ihm dies nicht genug war, sondern aus Liebe am Kreuz gestorben ist! Am Kreuz hat er uns auf verrückte Weise gezeigt, wie sehr er uns liebt.

Wie ein Liebender blickt er mit einer „rosa Brille“ auf uns, übersieht unsere Fehler und verschenkt sich für uns. Unerträglich wäre es für ihn, nicht alles getan zu haben, damit wir die ewige Gemeinschaft mit Gott erreichen können.

Mit seiner Auferstehung zeigt er uns: Treue Liebe lohnt sich!

Für den Liebenden ist es genug, wenn der andere da ist, weil er von der Person des anderen fasziniert ist. Die Zeit zusammen ist für Liebende der Himmel auf Erden. Auf Erden bleiben es immer nur Augenblicke, die wir nicht festhalten können, die uns aber erahnen lassen, wie sich der Himmel anfühlen wird.

Der eine Gott in drei Personen ist ein Geheimnis der Liebe von Ewigkeit zu Ewigkeit und Heiligkeit bedeutet nichts anderes als Gemeinschaftsfähigkeit. Deshalb ist uns Christen die Ehe heilig, sie ist ein Ort der Gemeinschaft und der Liebe, hier üben wir uns in der Gemeinschaftsfähigkeit mit Gott und den Menschen – das ist Heiligkeit.

Es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt. Keine Ehe gleicht der anderen und doch ist ihnen allen gemeinsam von Gott auf diesen Weg gerufen zusein. Ehe ist Berufung. Berufung heißt, mein Leben hat einen tieferen Sinn. Indem Eheleute versuchen ihre Ehe gut zu leben, bauen sie das Reich Gottes auf.

Wie oft projizieren Eltern heute eigene Versäumnisse auf ihre Kinder und sind enttäuscht, wenn die Kinder andere Wege gehen wollen. In den kommenden Generationen wird es medizinisch möglich sein, Haarfarbe, Talente usw. für das Kind festzulegen. Eltern können ihre Vorstellungen ihren Kindern in die Wiege legen. Maria bringt ihr Kind in den Tempel. Sie will nicht, dass Jesus ihre Wünsche und Vorstellungen erfüllt, sondern vor Gott glücklich leben kann.

Maria findet ihren zwölfjährigen Sohn nach drei Tagen Suche im Tempel unter den Lehrern Israels und sagt: „Kind, wie konntest du uns das antun!“ Die Berufung zur Ehe ist nicht nur ein Triumphzug der Freude. Aber in diesem Ringen mit den Kindern um den rechten Weg spiegelt sich das Ringen Gottes mit uns Menschen wieder.

Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.

Eph 5,31-32

Wer nicht liebt, versteht Gott nicht!