1983 erschien der Film: Der Stoff, aus dem die Helden sind. Es ist die Verfilmung von Chuck Yeager Leben. 1947 durchbrach er als erster Mensch mit einem Flugzeug die Schallmauer. Viele Menschen glaubten damals, dass es unmöglich sei, mit Überschallgeschwindigkeit zu fliegen.
Und tatsächlich machten einige Piloten vor ihm die Erfahrung, dass ihr Flugzeug den starken Vibrationen, die durch die Geschwindigkeit verursacht wurden, nicht gewachsen war. Andere verursachten einen Crash, weil die Kontrollinstrumente nicht mehr richtig funktionierten, sobald die Schallgeschwindigkeit erreicht war.
Es schien, als ob sie rückwärts funktionierten, sobald die Schallmauer durchbrochen war. Chuck Yeager beschleunigte bis zur Schallgeschwindigkeit. Im kritischen Moment drückte er den Steuerknüppel nach vorne, statt ihn nach hinten zu ziehen.
Normalerweise würde das Flugzeug jetzt abtauchen, aber seine Vermutung war richtig: Die Nase des Flugzeugs kam hoch, und das Flugzeug flog weiter, aber er musste während des ganzen Fluges verkehrtherum denken. Ein einziger Fehler und das Flugzeug wäre abgestürzt.
Etwas ähnliches macht Jesus mit den Seligpreisungen. Er nimmt die gesellschaftlichen Kontrollinstrumente und lässt uns verkehrt herum arbeiten. Jesus führt uns durch die Schallmauer, — dorthin, wo noch nie jemand gewesen war.
Man sagt oft, was für eine großartige Lehre, die Berg-Predigt enthält und dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn sich die Menschen nur an sie halten würden. (Was natürlich stimmt.) Aber Jesus war nicht einfach ein großer Lehrer, und wenn wir versuchen, ihn nur als großartigen Lehrer zu sehen, verstehen wir ihn nicht. Er ist der Erlöser, der weiß wie man vor Gott lebt.
Als Erlöser sagt er uns, im Reich Gottes gelten andere Maßstäbe. Und wer versucht so zu leben, hat allen Grund sich glücklich zu schätzen und zu feiern.
In unserer Welt, denken die meisten Menschen immer noch, gute Nachrichten bestehen aus Erfolg, Reichtum, Ansehen, langem Leben, Siegen und Schönheit usw. Jesus sagt uns heute, all diese Dinge können euch nicht letztlich glücklich machen, denkt bitte daran. Wenn euch Reichtum, Ansehen, Erfolg, Sieg, Schönheit oder ein langes Leben geschenkt wird, sie sind nicht das letzte Glück, setzt nicht auf das falsche Pferd.
Wenn wir die Umsetzung dieser Grundsätze im Himmel oder nach dem Tod erwarten, liegen wir falsch. Denn Jesus lässt uns im Vater unser beten: Dein Reich komme und dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden.
Das Leben des Himmels soll das Leben der Welt werden, die Erde der Ort der Schönheit und Freude, der Gerechtigkeit und des Respektes. Und wir, die Jesus folgen, sollen schon hier und jetzt anfangen, nach den Regeln dieser Zukunft zu leben.
Jesus fordert mit den Seligpreisungen dazu auf, im Hier und Jetzt auf eine Art zu leben, die in Gottes verheißener Zukunft Sinn ergeben wird. Wir sollen so leben, dass es dann keine großen Korrekturen in der Lebensführung mehr braucht.
Sie halten das für Utopie? Erinnern sie sich noch an die Montagsdemonstrationen in Leibzig 1989, sie haben sich aus dem seit 1982 regelmäßigen stattfindenden Friedensgebet entwickelt. Schließlich gingen in der gesamten DDR Millionen Menschen auf die Straße. Eine Revolution ohne Waffen, die das Ende der DDR einleitete. Natürlich hat ein Einzelner nicht die Macht, eine Diktatur zu stürzen.
Jesus fordert uns auf missionarisch zu sein, andere mit den Seligpreisungen anzustecken. Im Alltag mag es uns ergehen wie Chuck Yeager: Die Seligpreisungen stellen die Regeln der Welt auf den Kopf, aber wir sind gerufen mit großem Mut, wie er bei seinem Überschallflug, zu glauben, das richtige zu tun.
Jesus ruft uns heute zu: Probiert es aus und seht, was passiert. Jeder Heilige hat genau das getan!