Ab Christi Himmelfahrt wird es wieder die Möglichkeit geben, die heilige Kommunion zu empfangen. Um die heilige Kommunion würdig zu empfangen, soll man:
- Eine Stunde vor der heiligen Kommunion nichts Essen und Trinken. Ausgenommen sind Medikamente und Wasser.
- Freisein von schwerer Sünde. Hier hilft ein Gewissensspiegel aus dem Gotteslob. Ist man sich einer größeren Missachtung der Gebote Gottes bewusst, hilft die Beichte.
- Die richtige innere Haltung.
Um sich auf die heilige Kommunion vorzubereiten, hilft die stille Anbetung. Anfangs werden Sie sich schwertun, ruhig zu halten, nichts zu tun, wo es doch so viele scheinbar wichtige Dinge zu tun gäbe. Aber was ist wichtiger als Gott? Vielleicht hilft Ihnen dieser Gedanke, um in der Stille auszuhalten. Im Sakrament ist der gleiche Gott gegenwärtig, vor dem wir einmal stehen werden und bei dem wir in gelöster Freude unsere Ewigkeit verbringen wollen.
Machen Sie sich in der Stille mit jedem Atemzug bewusst, dass Sie ein Tempel des Heiligen Geistes sind. Gott ist in Ihnen anwesend, auch wenn Sie nicht an IHN denken oder IHN vergessen. Anbetung ist keine Leistung, sondern das Wahrnehmen dieser Wahrheit!
Versuchen Sie, vor Gott still zu werden. Machen Sie sich mit jedem Atemzug bewusst, dass Gott Sie liebt und am Leben hält, weil ER Sie will. Setzen Sie in der Stille vor Gott Ihr Herz seiner Liebe aus. Lassen Sie sich von IHM lieben. Wenn Menschen verliebt sind, dann ist es das Schönste, wenn die geliebte Person da ist. Genießen Sie in der Stille Gottes Anwesenheit und Liebe. Wenn Menschen verliebt sind, dann würden sie am liebsten die ganze Welt umarmen. Hier in der Stille können Sie lernen, wie sehr Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören.
Entrümpeln Sie in der Stille Ihr Herz! Klären Sie Ihre Gefühle und Stimmungen, Ihre Wünsche und Vorstellungen an seiner Wahrheit und Liebe. Positive und negative Gefühle und Stimmungen beschränken immer unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit. In der Stille weitet sich Ihr Herz für IHN. Versuchen Sie, einfach da zu sein, mit Ihren unausgesprochenen Sorgen, Bitten und Freuden. Er kennt Sie alle! Kultivieren Sie die Stille. Der Rosenkranz, im Rhythmus Ihres Atems gebetet, kann Ihnen helfen, vor Gott still zu werden und gesammelt zu bleiben.
In der Stille kommen Sie Gott mit dem Herzen näher. In der Stille vor Gott wächst die Sehnsucht, mit IHM eins zu sein. Durch Ihr stilles Dasein zeigen Sie IHM, dass Sie IHM vertrauen und auf IHN hoffen. Durch Ihr stilles Dasein halten Sie IHM die Not unserer Zeit hin. Durch Ihr stilles Dasein bitten Sie IHN um Hilfe in der Not unserer Zeit.
Mit dem Gebet und der Stille ist es wie mit dem Erlernen einer Sprache. Man lernt sie, indem man sich ständig darin übt. Üben wir uns im Gebet und der Stille. Das ist die beste Vorbereitung auf die heilige Kommunion.
Der Heilige Cyrill von Jerusalem (+ 386) mahnte die Gläubigen: „… wenn du etwas [vom Leibe des Herrn] verlierst, so ist das, als littest du an den eigenen Gliedern Schaden. Sag mir: Wenn dir jemand Goldstaub gäbe, würdest du ihn dann nicht mit großer Vorsicht festhalten und aufpassen, dass du nichts davon verlierst und Schaden leidest? Wirst du also nicht noch viel sorgfältiger auf das achten, was wertvoller ist als Gold und Edelsteine, um keine Stücke davon fallen zu lassen.“ (Myst. Cat. 5,21)
Warum achtet die Kirche auch auf die kleinen Teile der Hostie? Wenn ein Priester zu wenig konsekrierte Hostien hat, weil er mit der Anzahl der Kommunikanten nicht gerechnet hat, dann bricht er konsekrierte Hostien und gibt den Kommunikanten jeweils einen Teil. Schon immer war die Kirche der Überzeugung, dass auch der Kommunikant, der nur eine Hälfte oder gar nur ein Viertel der konsekrierten Hostie erhalten hat, den ganzen Christus empfangen hat.
Erklären kann man diese Überzeugung mit einem Bild. Wenn Sie in einen Spiegel schauen, sehen Sie sich selbst. Wenn der Spiegel zu Boden fällt und zerbricht, sehen Sie sich in jeder Scherbe. So ist die Kirche immer überzeugt gewesen, dass auch in den kleinen Teilen der konsekrierten Hostien der ganze Herr gegenwärtig ist.
Deswegen ist der Kommunionspender gehalten, dass ein Ministrant mit Patene ihn begleitet, damit während der Kommunionspendung nichts zu Boden fällt. Nach der Kommunionspendung muss der Priester die Patene und die Gefäße reinigen. Er lässt sich Wasser über seine Finger laufen, weil an seinen Fingern kleine Teile der Hostie sind. Er trinkt (konsumiert) schließlich die in Wasser aufgelösten Teile.
Bei der Einführung der Handkommunion 1969 wurde deshalb unter anderem festgelegt, dass bei der Darreichung in die Hand genauso wie bei der Darreichung in den Mund darauf zu achten ist, dass keine Teilchen der Hostie verloren gehen. Es ist eben kein gewöhnliches Brot, sondern der unter der Gestalt des Brotes gegenwärtige Herr.
Vielleicht hilft uns die „neue Normalität“, wenn der Priester mit Mundschutz und Handschuh vor dem Kommunikanten steht, auch dem Geheimnis des unter der Gestalt des Brotes gegenwärtigen Herrn mit tieferen Bewusstsein zu begegnen. – Amen.