Können Sie Ihr Tablet richtig benützen?
Vor einigen Jahren bekam ich von einem Freund ein eMail. Diesem war ein Videoclip als Anhang beigefügt. Ich schaute mir den Videoclip an und musste lachen. Was hatte ich gesehen?
Eine etwa 30 jährige, blonde Frau stand am Herd und kochte. Sie war dem Betrachter zugewandt. Sie befand sich offensichtlich in der Küche. Links hinter ihr war ein älterer Herr zu sehen, offensichtlich ihr Vater, der auf der Anrichte irgendetwas klein schnitt. Längere Zeit wird kein Wort gesprochen, die Tochter ist am Herd beschäftigt, der Vater an der Anrichte.
Irgendwann dreht die Tochter ihren Kopf leicht in die Richtung ihres Vaters und fragt: „Wie kommst du eigentlich mit dem neuen iPad zurecht?“ „Gut, gut!“, antwortet der Vater, nach dem er sein Kopf etwas angehoben und zu seiner Tochter gedreht hatte. Wieder arbeiten die beiden schweigend weiter.
Schließlich ist der Vater fertig und kommt neben die Tochter. Sie fragt ihn: „Und mit den ganzen Apps?“ Er schiebt sie ein wenig zur Seite, denn er will das Kleingeschnittene in den Topf geben, und antwortet ihr: „Welche Apps?“ Dabei gibt er mit dem Messer das Kleingeschnittene in den Topf, der vor der Tochter steht. Jetzt sieht die Tochter, dass er das iPad als Schneidebrett missbraucht hat.
Sie ist entsetzt. Er bemerkt das nicht, sondern geht hinter ihr auf die andere Seite der Küche, hält das iPad unter den Wasserhahn, steckt es in den Geschirrspüler und schaltet ihn an. Sie erstarrt vor Entsetzten und kann nichts mehr sagen. Der Vater merkt, dass seine Tochter entsetzt ist und fragt kopfschüttelnd: „Ist was?“
Soweit der Videoclip. Wir lachen über diesen Videoclip, weil uns ganz klar ist, dass Apple sich bei der Entwicklung des iPads etwas gedacht hat. Viele Menschen trauen Gott aber interessanterweise nicht mehr zu, dass er sich bei der Schöpfung des Menschen etwas gedacht hat.
Wenn wir ein iPad geschenkt bekommen und uns nicht auskennen, dann lesen wir entweder die Bedienungsanleitung, schauen uns im Internet entsprechende Videoclips an, die den Gebrauch erklären oder fragen einfach einen befreundeten Menschen, der sich mit dem iPad auskennt. Gott hat dem Menschen eine „Bedienungsanleitung“ mitgegeben: die Zehn Gebote. Wenn wir glücklich werden wollen, dann müssen wir versuchen die Zehn Gebote uns zu Herzen zu nehmen.
Wir können ein iPad zweckentfremden und zum Schneiden von Gemüse verwenden. Das überlebt es ziemlich sicher, auch wenn es den einen oder anderen Kratzer abbekommen könnte. Schon geringer ist die Überlebenschance unter dem Wasserhahn und sicher kaputt ist es, wenn es aus dem Geschirrspüler geholt wird. Auch der Mensch kann „zweckentfremdet“ leben. Die eine oder andere Zweckentfremdung hinterlässt Kratzer am Ebenbild Gottes, das wir sind. Andere befinden sich im Graubereich, wir wissen nicht, ob das Ebenbild Gottes anschließend noch unversehrt ist. Schließlich gibt es Verhalten, das das Ebenbild Gottes sicher zerstört.
Einen feinen Unterschied zum iPad gibt es doch: Während das iPad nach dem Geschirrspüler sicher kaputt und bestenfalls ein Fall für das Recycling ist, kann das Ebenbild Gottes im Menschen durch die Beichte wiederhergestellt werden.
Die zweckentfremdete Verwendung des iPads treibt der Tochter das Entsetzen ins Gesicht. Ebenso fassungslos ist wohl Gott, wenn er sieht wie der Mensch „zweckentfremdet“ lebt und das Ebenbild Gottes, das er in sich trägt, zerstört, und damit die Gemeinschaft mit Gott in Frage stellt.
Einen letzten Aspekt können wir dem Videoclip entnehmen. Der Vater war sicher dankbar, weil ihm seine Tochter ein Geschenk gemacht hat. Aber seine Dankbarkeit entsprach nicht dem wahren Wert des Geschenkes. Wenn er gewusst hätte wie viel Geld seine Tochter für ihn ausgegeben hat, dann wäre seine Dankbarkeit entsprechend größer gewesen. Weil der Mensch oft nicht erkennt, dass Gott ihn zu seinem Ebenbild erhoben hat, ist er oft zu undankbar gegenüber seinem Schöpfer. Aus diesem Grund hat Gott ein Sakrament der Dankbarkeit eingesetzt: die Eucharistie. Übersetzt man das griechische Wort ins Deutsche bedeutet es Danksagung. Nehmen Sie regelmäßig an der Eucharistie teil.
Können Sie ein Tablet bedienen? Leben Sie bewusst als Ebenbild Gottes?